Design selbst gestalten – wo fängst du an?
Design selbst gestalten –
wo fängst du an?
Du gestaltest dein Design selbst, aber es hat keine einheitliche Linie?
Du willst das ändern, aber wo anfangen?
Diese Frage kann ich gut verstehen. Da Design nicht dein Kerngeschäft ist, fehlen dir Grundlagen oder einfach der rote Faden. Wie du einen schönen Fb-Post gestaltest oder ein ansprechendes Freebie, hast du vielleicht schon gelernt. Aber es passt gestalterisch nicht zu deiner Webseite?
Wenn du wissen willst, wie das geht und wo du anfangen kannst, lies gern diesen Artikel.
1. Was beinhaltet eigentlich deine Corporate Identity?
Achje, jetzt fängt es gleich schon mit Fachbegriffen an.
Ich weiß, das klingt auf den Blick komplex und schwierig, ist es aber nicht.
Wichtig ist es nur, erst einmal zu wissen was Corporate Identity und Corporate Design überhaupt sind.
Kurz gesagt ist das Corporate Design ein Bestandteil der Corporate Identity und diese beinhaltet alle Leitlinien deines Unternehmens. Unter anderem die für dein Design.
Nur wenn du eine Leitlinie hast, an die du dich halten kannst, wird dein Unternehmen klar und unverwechselbar wahrgenommen.
Der zweite Vorteil ist, du kannst dich immer an diese Leitlinie/n halten und verhinderst ein ausufern oder verzetteln.
So ist es auch ganz leicht, dein Design in eine Linie zu bringen an die du dich immer hältst.
So wirst du unverwechselbar und alle deine gestalterischen Umsetzungen passen zusammen.
Brauchst du noch einen Überblick was genau Corporate Design überhaupt ist?
Dann kannst du diesen Artikel lesen oder meinen Video-Tipp zum Thema Corporate Design anschauen.
Hast du Bedenken, so etwas Komplexes nicht hinzubekommen, lies gern auch den Artikel: Welchen Ansprüchen muss dein Design genügen?
Nun nimm dir ein paar Stunden Zeit und stelle deine Corporate Identity zusammen und liste die Bestandteile deines Corporate Designs auf. Wenn du das schon hast, beschäftige dich noch einmal ausführlich damit.
Was ist deine Botschaft?
Wer sind deine Wunschkunden?
Wie wollen Sie angesprochen werden?
Wie kannst du das umsetzen? (vorerst inhaltlich)
2. Verschaffe dir einen Überblick über deine Design-Bestandteile.
Ist dir klar, wie deine Corporate Identity ist und welche Bestandteile dein Corporate Design hat oder haben soll, liste diese auf, z.B.
- Webseite
- Flyer
- Visitenkarte
- Freebie
- Landingpage
- Facebook-Seite
- Instagram-Profil
- usw.
Hast du nun eine wirklich vollständige Übersicht, die du sinnvollerweise noch in Printmaterial und Online-Bestanteile gliederst, analysierst du diese bitte im Detail.
Das geht, indem du deine Printmaterialien nebeneinander hinlegst und von den Online-Inhalten Screenshots machst, die du ausdruckst.
Lege alle nebeneinander!
Welches Bild ergibt sich?
Ein unklares Chaos oder ist da schon eine Linie erkennbar?
Wenn du siehst, dass das alles irgendwie oder teilweise zusammen gehören könnte, frage dich warum?
Was ist immer gleich? Was ist immer anders?
3. Liste deine Design-Elemente auf.
Design-Elemente sind z.B. Farben, Schriften, Logo, Bilder, grafische Stil-Elemente.
Schreibe also alle Farben auf die du verwendest.
Alle Schriften, alle Symbole, alle Logo-Varianten und ähnliches.
Schau wirklich auf jeden Ausdruck, was du verwendest um dich visuell zu zeigen.
Vergleiche auch die verwendeten Bilder.
Haben diese alle einen Stil oder immer einen anderen?
Mal witzig, mal seriös, mal Illustration und einmal Foto?
Das allein kann schon für große Unruhe sorgen.
Eine einheitliche Linie bekommst du z.B., wenn alles einen Stil hat.
Ich vermute, deine Liste wird recht lang.
Als Nicht-Grafiker siehst du selten „das Große Ganze“ sondern fängst mit einem Gestaltungsprojekt, z.B. deiner Webseite an. Dann kommt etwas Anderes dazu, z.B. eine Fb-Anzeige.
Das ist ein anders Projekt, ein anderes Thema. Schnell vergisst du bei der Umsetzung, dass auch in einer Anzeige ganz klar dein Unternehmen (oder du als Person) gezeigt werden muss. Du gestaltest mit einem passenden Bild und einer schönen Schrift dein Anzeigen-Thema. Aber das tun viele. Wie du selbst weißt, gibt es zu deinem und zu jedem Thema sehr sehr viele Angebote.
Deine Wunschkunden sollen aber DICH erkennen!
Das geht nur wenn auch DEIN Design wiedererkennbar ist.
Aber ich greife vor.
Beschäftige dich erst einmal mit der Analyse deiner Materialien, liste alles auf und überlege dann wie du alles so reduzieren kannst, dass möglichst wenige Elemente übrig bleiben.
4. Reduziere deine Design-Elemente.
Wie kannst du das umsetzen?
Anhand deiner Liste erkennst du schon, dass du z.B. viele Farben benutzt. Und viele Schriften! Und viele grafische Elemente! Und verschiedene Bilder!
Nimm dir jeden Punkt einzeln vor und reduziere auf
- 2-3 Schriften
- 2-3 Farben
- 2 grafische Elemente
(z.B. Farbbalken, abgesoftetes Element aus dem Logo oder Pfeile) - 2 Bildstile
(Fotos von dir in einer bestimmten Art, Fotos von deinem Unternehmen in einem Stil. Um für Unterthemen Aufmerksamkeit zu erlangen, kann der Bildstil hier auch einmal geändert werden)
Räume deine Gestaltung etwas auf, vermeide z.B.
- Balken mal unten und mal oben
(wenn dann Balken IMMER unten oder IMMER oben oder IMMER einen Rahmen) - Platziere dein Logo möglichst immer an der gleichen Stelle, z.B. in Fb-Anzeigen immer unten rechts, auf der Webseite, Landingpage und ähnlichem immer oben rechts
- Passe deine Schriftgrößen an (verwende einheitliche Schriftgrößen für Headlines, Unterheadlines und für Texte, besonders wenn es um eine Reihe geht, z.B. Bilder oder Anzeigen für eine Video-Reihe)
Sicher findest du noch weitere Möglichkeiten. Das hängt auch ganz von der Vielfalt deiner gestalterischen Aufgaben ab.
5. Erstelle einen eigenen Design-Guide.
Nun kannst du dir aus deinen Festlegungen einen eigenen Design-Guide erstellen, an den du dich immer hältst.
Wenn du nun ein neues Gestaltungs-Projekt anfängst, schaust du in deinen Guide und schon weißt du welche Farben und welche Schriften du IMMER verwendest.
Diesen kannst du auch anpassen, wenn du Änderungen durchführst.
Du brauchst Hilfe beim Erstellen eines Design-Guides?
Hier kannst du dir ein kostenloses Workbook zur Erstellung so eines eigenen Workbooks herunterladen.
Wenn dir das alles zu viel ist und du das gern von mir analysiert und erstellt haben möchtest, melde dich zu meinem Design-Check an und ich helfe dir diese Grundlagen zu legen.
Hier findest du ausführliche Infos zum DESIGN-CHECK.
6. Arbeite konsequent mit deinem Design-Guide.
Passe jetzt erst einmal Stück für Stück deine bisherigen Materialien und Projekte an. Wenn das zu aufwendig ist, lass dir von einem Grafiker helfen oder beginne einfach mit den nächsten Projekten in einem konsequenten eigenen Design.
Schnell wird dir das in „Fleisch und Blut“ übergehen und du schaust immer seltener in deinen Guide. Aber werde nicht nachlässig und überprüfe regelmäßig deine Richtlinien.
Wenn du immer mit diesen arbeitest, geht auch die gesamte Gestaltung viel schneller. Denn du musst nicht erst überlegen:
- Welche Schrift nutze ich?
- Welche Farbe wäre schön und passend?
- Welches Element nutze ich?
- Welche Art Bild setze ich ein?
Du nutzt immer deine Farben, Schriften, Elemente, deinen Bildstil!
Damit das nicht zu langweilig wird, kannst du (wenn du geübter bist), einzelne Elemente auch einmal austauschen. Du nutzt z.B. für eine besondere Anzeige eine auffällige Schrift oder ein Bild, welches aus dem Rahmen fällt. Das geht auch, ohne dass du an Wiedererkennbarkeit verlierst, wenn du ansonsten auf der Anzeige deine übliche Textschrift nutzt, dein Logo wie immer platzierst, deine Farben nutzt.
Willst du einmal mit einer anderen Farbe Aufmerksamkeit erregen, z.B. für ein neues Thema, nutze diese zusätzlich. Alle anderen Elemente bleiben gleich.
Ich denke, du hast das Prinzip jetzt gut verstanden und kannst es mit etwas Übung in Zukunft gut umsetzen.
Und es wird dir richtig viel Spaß machen!
Und du wirst viel schneller mit deiner Umsetzung fertig sein!
Deine Kunden und Interessenten werden dich wieder erkennen!
Du wirst dich sicher fühlen!
7. Passe jetzt einzelne Gestaltungsprojekte an.
Wenn dieses Grundgerüst steht, du alles aufgeräumt, angepasst hast oder in Zukunft strukturiert mit deinem Design-Guide arbeitest, kannst du dir einzelne andere Projekte vornehmen, die z.B. angepasst oder neu aufgestellt werden müssen.
Bist du z.B. mit deinem Logo nicht zufrieden, ist erst jetzt der richtige Zeitpunkt, dieses anzupassen, neu entwickeln zu lassen, selbst neu zu entwickeln.
Denn JETZT steht dein Corporate Design, du bist dir klar über deine Corporate Identity, du kennst deine Farben, deine Schriften, welche Ansprache deine Interessenten wünschen usw..
Nun wird es dir auch leicht fallen dein Logo anzupassen.
Du weißt jetzt welche Farben du verwenden musst, welche Schriften oder welchen Schriftstil du wählen kannst und ähnliches.
Gefällt dir deine Website nicht, weil sie veraltet, zu chaotisch oder zu langweilig ist, kannst du auch das jetzt angehen. Denn du hast einen Plan und eine Leitlinie!
Passe hier alles mit deinen Farben, Schriften, deinem Bildstil an und räume auf, wenn es etwas aufzuräumen gibt. Schaue dir hierzu gern gute und klar strukturierte Seiten an.
Was kannst du dir abschauen?
Oder soll dein Freebie schöner werden?
Auch das geht jetzt gut, denn du weißt welche Farben, Bilder und Schriften du verwenden kannst.
Ich hoffe, dir ist jetzt klar geworden, wie du anfangen kannst dein Design anzupassen, schöner zu machen oder leichter zu gestalten.
Beginne schnellstmöglich, damit du bei der nächsten Aufgabe leicht und sicher arbeiten kannst.
Zusammenfassung:
Wo fängst du an dein Design selbst zu gestalten?
1. Frage dich: welche Inhalte hat meine Corporate Identity?
2. Verschaffe dir einen Überblick über deine Design-Bestandteile.
3. Liste deine Design-Elemente auf.
4. Reduziere deine Design-Elemente.
5. Erstelle einen eigenen Design-Guide.
6. Arbeite konsequent mit deinem Design-Guide.
7. Passe jetzt einzelne Gestaltungsprojekte an.
8. Fang an! Hab Spaß!
Herzliche Grüße Kathleen
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Mein Name ist Kathleen Rother. Ich bin Grafikdesignerin und ich vermittle Grafik-Basics für Online-Unternehmerinnen, die endlich mit einem passenden Design sichtbar und glücklich werden wollen. Ich helfe ihnen ihr Design selbst zu entwerfen oder die Zusammenarbeit mit dem Grafiker optimal zu gestalten. Für die Umsetzung biete ich hilfreiche Blogbeiträge, Work-books, Online-Kurse und persönliche Design-Checks.
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Das ist wirklich ein umfassender Artikel 😉 Danke für die praxisorientierten Tipps!
Sehr gerne, freut mich wenn die Tipps weiter helfen.
Viele kreative Grüße
von Kathleen